09.01.2023, 05:00 Uhr
Der hochmittelalterliche Landesausbau. Wie Europa sich selbst kolonisierte
Das mittelalterliche Europa, wie wir es uns meist vorstellen, war lange Zeit eine räumlich ziemlich eng beschränkte Angelegenheit. Die römisch-katholische Kirche, das Lehnswesen, Ritterheere und Burgen … all das gab es (zumindest in Vorläufern) nur im heutigen Frankreich, Westdeutschland, den Benelux-Ländern und Norditalien. Der Einfluss des Papstes ging auch nicht weit über diesen Raum hinaus. Tja und dann … dann kam das Hochmittelalter und beginnend mit dem 11. Jahrhundert änderte sich alles explosionsartig. Die Werte dieses lateinisch-fränkischen Westeuropas breiteten sich plötzlich in alle Richtungen aus und dreihundert Jahre später sahen ehemals periphere Regionen Europas dem "alten Westen" verdammt ähnlich. Die Reconquista trug das lateinisch-fränkische System auf die Iberische Halbinsel, die Kreuzzüge in den Nahen Osten und die Deutsche Ostsiedlung (oder Ostkoloni... mehr